FASCHING AUF BURG WESNIA
...hieß das Motto des diesjährigen Fasching, wie immer im Gasthof Stürza.
Trotz des wirklich frühen Faschings in diesem Jahr konnten wir wieder 4 ausverkaufte Veranstaltungen verbuchen. Die Narren sind eben immer zu Heiterkeit und Jux bereit und auch die Darsteller haben in der so kurzen Vorbereitungszeit wieder tolles auf die Beine gestellt.
Für eine schöne Überraschung sorgte das neue Prinzenpaar ALEXANDRA die I. und ANDREAS der I. mit einem wunderschönen harmonischen Walzer. Ein würdiges Nachfolgepaar für Prinzessin Ulrike und Prinz René, die in den "königlichen Ruhestand" gewechselt sind.
Die Eröffnung des Programmes wurde wie jedes Jahr perfekt von den Wesenitztaler Funken gestaltet. Unter der Leitung von Ivonne Mayer erfreuen uns die Mädchen immer wieder mit ihrem Tanz und den tollen Uniformen.
Die Büttenrede des Bürgermeisters war gespickt mit heißen Tipps, wo man im Dorf und angrenzender Umgebung nicht mehr einkehren kann, wer so über die vielen Jahre das Schloß bevölkert hat, das alte Dittersbacher Erbgericht in seinem Dornröschenschlaf verweilen lässt und natürlich übergab er doch den Rathausschlüssel an die Narrenbande. Seine Traurigkeit über die Nichterstürmung des Rathauses am 11.11. saß eben doch sehr tief.
Nachdem unsere Funken die Stimmung im Saal richtig angeheizt haben, wurde dem GRAF KOKS gehuldigt. Sein Kammerjäger - mit leicht französischem Akzent - ermahnte die Untertanen zur Huldigung. Der ältliche Graf war seines Weibes überdrüssig und brauchte eine neue Gespielin. Dem Kammerjäger fiel dabei seine doch schon etwas weit an Jahren fortgeschrittene Cousine ein, die er mit dem Grafen verkuppeln wollte, aber .... Erst musste der Koch für die Freuden sorgen. Der jedoch war ein echter Befürworter von Trennkost und anderen Diäten.
Eine Hexe wäre dafür besser geeeignet gewesen. Die Gedanken sprangen über und schon tobte auf dem Parkett der schönste mystische Hexenkessel aller Zeiten. Die "Oberhexe" sprang von oben in den Kreis ihrer kleinen Hexenschülerinnen. Eine tolle Choreographie und dem jungen Publikum entlockte es so manchen Pfiff. Aus den Träumen gerissen zurück in die reale Welt der Kemenate der Burgherrin und ihrer Zofe. Der Zauberspiegel sprach leider immer die Wahrheit und auch der Besuch des Ururenkels von Frankenstein erlöste die Burgherrin nicht von ihren Entzugserscheinungen.Das viele "erotische Gemüse" diente wenigstens noch für den Kochtopf. So musste die Zofe ihrer Herrin aus dem Decameron vorlesen, um ihr ein wenig Lust zu verschaffen. Aber sicherheitshalber warf sie wie Rapunzel ihre Seile aus und es zeigten sich in der Tat zwei edle Ritter, die jedoch auch das Schloß des Keuschheitsgürtels nicht aufbekamen. Der Knappe "Hundsfott" hatte die Herrin beglückt und für diesen Umstand gesorgt. Er entführte sie dann schließlich zum Schmied, der den passenden Dittrich hatte. Die Neugierde des Kammerjägers, einmal im Kerker nach dem Hundsfott zu schauen, steckte auch seine Cousine an. So stiegen beide hinab in die Folterkammer und fanden dort an den Ketten den Hundsfott und noch dazu die Hexe, welche dem Burggrafen ein Getränk aus Essenzen der Essig-Müller-Brennerei braute, den Dieb und die Dirne. Bei einem guten Tropfen überlegten der Kerkermeister und sein Gehilfe sowie der Lehrling Kai-Uwe, wie die Deliquenten ihre gerechte Strafe bekommen. Keuschheitsgürtel anlegen, vom Gesellen "gesteinigt" und dann ausgepeischt werden bis zum Hände verbrühen konnte man sehen. Und bei alle diesem Geschrei wurde die kleine Hufeisennase wach und musste schon wieder einmal ihre Schlafstätte wechseln. Letzendlich wurde dem Hundsfott Zunge und sein bestes Stück abgetrennt, dass ihm alle Gelüste versagt sind. Nur der Folterlehrling fand, dass es eine Verschwendung um das gute Stück wäre und steckte ihn sich ein zum nochmaligen Gebrauch. Und nach Mitternacht waltete der Vampir über das Reich und holte sich nach den Gefangenen nun auch noch den Kerkermeister zu sich.
Von all diesen schwarzen mystischen Dingen mussten sich Kammerjäger und Cousine erst eimal erholen. Welch ein Glück, dass sich am Hofe Besuch aus dem fernen Land angesagt hatte. Die schönen Inderinnen und ihre starken Sänftenträger waren phantastisch anzuschauen mit ihren geschmeidigen Bewegungen beim Tanz.
Ja und letztendlich musste ja auch noch für das Ritterfräulein Edeltraut ein Freier gefunden werden, was sich als nicht so einfach heraus stellte. 3 Ritter machen sich auf den Weg zu ihr und begegnen unterwegs sogar einem An"führer" und dann auch noch der kleinen Hufeisennase. Und Stanislaus aus der Tschechei ist auch auf dem Weg zu Edeltraut mit allerlei witzigen Einlagen, aber auch er schafft es nicht, die Gunst von Edeltraut zu erringen. Ganz im Gegenteil, Edeltraut verschmäht und verspottet ihn und lässt ihn mit einer kleinen Nachhilfe über die Burgmauer fallen, denn Edeltraut hat wahrlich kein Interesse an Männern. Ja, wäre da eine Fee gekommen, wer weiß? Die 3 Ritter sind darüber nicht allzu traurig und beschließen, eben lieber einen "saufen" zu gehen.
Eine wunderschöne Geschichte über das Leben auf der Burg Wesnia. So oder ähnlich könnte es sich vor vielen Jahren zugetragen haben.
Es ist immer wieder eine große Leistung von allen Darstellern, die ja alle samt so ganz nebenbei ein wenig Zeit in ihren Berufen vertrödeln. Aber man sieht, es macht allen viel Spaß.
Ein großes Dankeschön an dieser Stelle gilt den vielen, vielen fleißigen Helfern im Hintergrund, die für die Dekoration, die Requisiten sorgten, Kostüme nähten, den Technikern, dem Gasthof Stürza mit einer sehr faschingsfreundlichen Dagmar Herrmann und ihrem Team, der Diskothek Harmonie, welche in diesem Jahr außer Musik auch während des Programms die Fäden geräuschemäßig in der Hand hielt und jedes Jahr so manchen Meckerer einstecken muss und dann noch ein Dank an Jochen, der unermüdlich mit der Kamera unterwegs war, damit auch alle hier auf der Homepage in Erinnerung schwelgen können.
Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn es dann wieder heißt Vivat, Vivat Wesnia!
Helga Hegewald