Konzertreise zum 155jährigen Jubiläum nach Barcelona 26. - 30. Mai 2017
Freitag früh 6.30h – die Turbolenz beginnt!!
Mit ein wenig Chaos auf der Reise hatte ich ja gerechnet, aber das es gleich so los geht, nicht unbedingt. Kein Bus da und nach einem Anruf haben wir erfahren, dass es da ein menschliches Versagen gab. Hm – aber wie nun zum Flughafen nach Prag kommen, am Tag nach dem Männertag?
SOS an Busunternehmen Steglich, die gerade gemütlich beim Frühstück saßen. Aber da war es vorbei mit Gemütlichkeit und sie haben das Unmögliche möglich gemacht und die Touren getauscht und Wolfgang kam in Windeseile mit einem 43’er Bus zu uns. Aber da wir 50 Personen waren, musste noch eine Lösung her. Achim Steglich klingelte seinen Bruder aus dem Bett und Robin hatte gerade noch Zeit zum Duschen und dann stand er mit dem 8-Sitzer ebenfalls zur Stelle. Wir senden
Tausend Dankeschön-Grüße an die Retter in der Not.
Noch rechtzeitig auf dem Flughafen in Prag angekommen, ging das Einchecken problemlos und wir konnten nun entspannt unsere Reise antreten. Für Jürgen war es die Prämiere beim Fliegen, die er gut gemeistert hat. In Barcelona angekommen hat auch jeder einen Koffer vom Band bekommen (das war ja auch nicht immer so) und dann ging es zum Bustransfer.
Der Bus wird sich wohl wie ein roter Faden durch unsere Reisen ziehen. Die Klimaanlage war wohl auf Winter eingestellt. Die Füße kochten bei 28 *. Tapfer haben wir uns durch den Stadt-Stau gekämpft und sind wohlbehalten im Hotel angekommen. Die Zimmer waren sehr gut ausgestattet und es gab ein reichhaltiges Frühstücks- und Abendbuffet. Nicht immer hat jeder ein optimales Zimmer, manche sahen vom Balkon aus auf Bullaugen, andere mussten den Lärm der Restaurants unter ihnen ertragen, aber schön war, dass es nah am Meer gelegen war und optimal zum Bummeln an der Promenade am Abend geeignet.
Samstag lernten wir dann unsere Reiseleiterin, die Steffi kennen. Ein schlagfertiges Mädel aus Hamburg. Sie hat uns eine schöne Zeit in Barcelona beschert, uns viele Dinge gezeigt, uns immer zum Lachen gebracht und war sehr geduldig mit uns.
Barcelona ist eine tolle Stadt mit sehr viel unterschiedlichen Facetten. Ich glaube, alles kann man auch in zwei Tagen nicht erfassen. Man muss sich wahrscheinlich auf bestimmte Teile konzentrieren. Sehr gut gefallen hat uns der Stopp im Spanischen historischen Viertel. Die Fassadengestaltung von Gaudi war sehr interessant und auch das ganze Geschehen um die Sagrada Familia. Wenn man bedenkt seit wann schon an diesem Bau gewerkelt wird und wie lang es noch dauen soll, kann man schon sagen, dass es generationsübergreifend ist. Auch wenn wir nicht in die Sagrada hinein konnten (ich glaube auch, da hätten wir andere Dinge zeitlich streichen müssen), war es sehr informativ.
Und wenn Du in einer großen Stadt bist, pass ja auf, dass du dich nicht verläufst. Was würden wir nur ohne Smartphone heute machen? Zumindest hätten wir unsere "Stadt-Verläufer" nicht so schnell wieder gefunden.
Sonntag stand unsere musikalische Begleitung zur Heiligen Messe in der Kathedrale zu Barcelona auf dem Programm. Dafür wollten wir im Hotel noch Üben. Aber das war einer der negativen Teile unserer Reise. Es gab keinen Probenraum. So mussten wir uns vor dem hoteleigenen Swimmingpool einsingen.
In der Kathedrale dann noch ein einsingen in einem Nebenschiff sogar mit Publikum und dann der Auftritt zur Messe. Wir selber konnten es gar nicht einschätzen, ob es gut war, aber unsere Mitfahrer bestätigten einen tollen Klang und wir wurden sogar im katalanischen Fernsehen übertragen.
Leider war von Seiten des Reiseunternehmens ein zweiter Auftritt am Montag so unprofessionell vorbereitet, dass wir dann vor einer leeren Kirchen standen. Für uns selbst war das Singen in Figueres gänsehautmäßig wegen des Klanges. Denn Aufgeben kommt für uns nicht in Frage.
Nach einem Bummel durch die Altstadt von Figueres und gleichzeitig Geburtsstadt von Salvador Dali ging es zum "Paella-Essen" zur Maria. Das erinnerte uns an unseren Trip zur Esel-Finca in Mallorca. Monika hatte die Tage zuvor 30 Strophen gedichtet über das Geschehene und zur Melodie "Auf der Festung Königstein" sang sie uns ihre Eindrücke der bisherigen Reise vor. Schön, dass sich jemand darüber Gedanken macht und sich dafür Zeit nimmt. Nach dem Essen ging es wieder nach Santa Susanna zurück und da das Wetter so schön war und es noch früh am Tag, gingen die meisten der Sänger an das Meer zum Baden. Ziemlicher Wellengang und man musste ganz schön aufpassen. Antje krabbelte auf allen Vieren aus dem Wasser und Monika saß ganz schnell auf dem Hosenboden als eine Welle den Sand unter den Füßen mit sich nahm. Ein
riesengroßes Dankeschön an Ina, Achim und Achim, die in Windeseile unsere Isolde aus dem Meer gerettet haben. Eine Welle hatte sie völlig überrascht und so nahm sie einen tiefen Schluck Meerwasser. Jetzt, da alles wieder gut ist, kann man sagen – Sangria schmeckt wesentlich besser, liebe Isolde. Ein
Dankeschön auch an Claudia. Sie hat Isolde im Krankenhaus begleitet und ihr durch ihre Sprachkenntnisse die Angst des Alleinseins genommen. Nur mussten wir ohne sie wieder heimfliegen.
Am Dienstag hieß es nach dem Frühstück, Koffer packen. Aber bevor wir den Heimflug antraten, gab es noch einen Zwischenstopp im Kloster von Montserrat. Die Serpentinen hoch war zumindest für mich und Gabi absolut kein Vergnügen. Ich kann gar nicht verstehen, wie man da noch aus dem Fenster schauen kann und sich an der Schlucht erfreuen kann. Na jedenfalls oben angekommen konnten wir noch einen kurzen Blick in die Abtei werfen, bevor die Messe begann. Im wunderschön gestalteten Innenhoff haben wir dann das katalanische Volkslied über die Mutter Gottes "Virolai" dargeboten. Aber wir hatten nicht mit einem übereifrigen Polizisten gerechnet, der uns kurz vor Ende unserer Darbietung sehr deutlich zu verstehen gab, dass wir hier verschwinden sollen. Einheimische wie Gäste konnten diese Handlung überhaupt nicht verstehen.
Pünktlich am Flughafen Barcelona angekommen, gab es noch genug Zeit für einen kleinen Snack oder Kaffee und dann hieß es, Ade Spanien. Auch in Prag klappte dieses Mal beim Abholen alles gut. Ideal-Tours hatte einen „Kreuzfahrt-Bus“ uns zur Verfügung gestellt. Kurz vor Acht stand dann der Buswendeplatz voller Autos um die Reisenden wieder in Empfang zu nehmen.
Nun klingt alles in uns Nach und eine lange Pause gibt es nicht, denn das Konzert auf der Brand-Baude ist schon in Sicht.
Helga Hegewald